Immobilienmarkt boomt weiter – EU stärkt Rechte der Kreditkunden

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Der Immobilienmarkt in Deutschland boomt. Dank der niedrigen Zinsen wird der Haus- oder Wohnungskauf auch 2014 weiterhin verlockend bleiben. Grund dafür ist das niedrige Zinsumfeld in Deutschland. Die niedrigen Zinsen, die herkömmliche Geldanlagen unattraktiv wirken lassen, wecken bei vielen Sparern den Gedanken, das eigenen Kapital nicht auf die Bank zu bringen, sondern in Immobilien zu investieren. Wie die FAZ berichtet, halten etwa die Hälfte aller im Rahmen einer Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes befragten Bundesbürger das Eigenheim für die ideale Kapitalanlage. Grund dafür ist der starke Preisanstieg, den Wohnraum in Deutschland in den letzten Jahren verzeichnen konnte.

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Trotz freundlicher Zinslage einen kühlen Kopf bewahren

Nichtsdestotrotz bleibt der Schritt in die eigenen vier Wände ein großes Wagnis, das gut überlegt und sorgfältig geplant werden sollte. Dabei sollte man vor allem die persönlichen Lebensverhältnisse und Rahmenbedingung im Auge behalten. Ein wichtiger Punkt ist die eigene Leistungsfähigkeit. Hier ist es wenig zielführend, wenn man sich die eigenen Einnahmen schönredet. Sinnvoller ist eine konservative Kalkülisierung, bei der lieber etwas mehr als zu wenig Geld einplant wird. In der Regel werden Immobilien zum Großteil über Kredite finanziert, deren Laufzeit, Zins- und Tilgungslast die monatlich anfallende Belastung bestimmen. Abhängig vom eigenen Startkapital lässt sich eine Baufinanzierung mittels eines Finanzierungsrechners, wie ihn ImmobilienScout24 anbietet, bereits online kalkulieren. Hier können geeignete Kreditinstitute für die eigenen Finanzierungsplane herausgefiltert und direkt kontaktiert werden.

Mehr Schutz bei Immobilienkrediten

Mit mehr Schutz vor unseriösen Krediten möchte nun auch die Europäische Union Kreditkunden unter die Arme greifen. Im Vordergrund steht hier vor allem ein Recht auf transparente Beratung und eine vorzeitige Rückzahlung. Wie die FAZ berichtet müssen Banken ihre Kunden künftig besser über spätere Zins- und Tilgungslasten aufklären. Dazu soll ein einheitliches europäisches Informationsblatt dienen, mit dem Käufer Hypothekarkredite besser vergleichen können. Dies soll eine Wahlfreiheit zwischen variablen und den – vor allem in Deutschland üblichen – langfristig stabilen Festzinskrediten gewährleisten. Zudem sollen Kreditkunden ihre Schulden zukünftig leichter vorzeitig zurückzahlen können. Die bisher üblichen Entschädigungszahlungen bleiben zwar erhalten, sollen jedoch eingeschränkt werden.

Pro und Contra der selbstgenutzen Immobilie

Eine Baufinanzierung bleibt trotz aller Neuregelungen jedoch auch zukünftig ein Risiko. Eine eigenen Immobilie muss nicht zwangsläufig eine lohnende Anschaffung sein. Die Verbrauchzentrale NRW hat in diesem Zusammenhang die Pro- und Contrapunkte einer selbstgenutzen Immobilie gegenübergestellt. Der größte Vorteil, den sich Käufer und Bauherren vom Eigenheim versprechen, ist der Schutz vor Inflation, Werterhalt oder sogar Wertsteigerung. Ob sich die eigenen vier Wände auch in der Zukunft bezahlt machen, hängt jedoch vor allem von der Lage der Immobilie und der Bausubstanz ab. Eine Inflationssicherheit durch Immobilienkauf trifft in der Regel jedoch nur bei gut gepflegten Immobilien in Großstadtgebieten zu. Wertsicherheit kann somit ein unsicher Faktor sein, der vor dem Kauf oder Bau einer Immobilie gut kalkuliert werden sollte. Ein weiterer Vorteil der selbstgenutzen Immobilie ist die Sicherheit im Alter. Wer im eigenen Haus wohnt, kann im Alter trotz geringerem Einkommen den gewohnten Lebensstil in der Regel aufrechterhalten. Dennoch zahlt man durch Zinsen und Anschaffungsnebenkosten wie Makler, Notar und Grunderwerbssteuer für eine Immobilie deutlich mehr, als sie Wert ist. Hinzu kommen Kosten für Reparaturen und Sanierung um den Werterhalt zu gewährleisten. Trotz gesparter Miete rechnet sich das Eigenheim demzufolge erst nach langjähriger Nutzung. Eine Immobilie sollte auf keinen Fall mehr kosten als sie in 20 bis 25 Jahren an Miete einbringt. Dann kann die gesparte Miete eine gute Altersvorsorge darstellen, da sie im Gegensatz zur privaten Altersvorsorge nicht steuerpflichtig ist. Zudem bietet sich die Möglichkeit, den eigenen Besitz an spätere Generationen zu vererben. Ein weiterer Punkt der bedacht werden sollte: Die Finanzierung steht und fällt mit der eigenen Leistungsfähigkeit. Ein Arbeitsverlust oder der Erwerbsausfall durch Unfall oder Krankheit kann der Finanzierung schwere Steine in den Weg legen und bedeuten meist das Aus für den Immobilientraum.

Trotz aller Risiken birgt das Eigenheim dennoch einen hohen emotionalen Wert. Als Sachwert vermittelt die selbstgenutze Immobilie das Gefühl von Sicherheit – mehr noch als das Sparbuch auf der Bank. Wer in den eigenen vier Wänden wohnt, hat keinen Ärger mit dem Vermieter, kann sich gestalterisch ausleben und tun und lassen, was er will. Für viele Menschen bedeutet dies ein großes Stück Lebensqualität, für das sie die oben genannten Risiken gerne eingehen.